Ist ein Museumsbesuch im Handy-Zeitalter überhaupt noch zeitgemäß? Trockene Exponate stehen traurig in Vitrinen und warten auf zwei einsame Besucher… Von wegen! Im „Jüdischen Museum Franken“ in Fürth stehen zwar auch viele Gegenstände hinter Glas. Die Schüler aber halten iPads in den Händen und dürfen Fotos der Exponate machen, die ihnen besonders ins Auge fallen: Ein Dinosaurier als Leuchter, ein ziemlich große Thora-Rolle, ein Horn zum Hineinblasen. Es wird fleißig geguckt, geknipst, gestaunt. So funktioniert die sogenannte Paparazzi-Methode. Mit ihren zahlreichen Bildern kehren die Schüler zurück und haben viele Fragen, die von kompetenten Mitarbeitern des Museums beantwortet werden.
Wusstest Du bzw. wussten Sie eigentlich, dass…
… 1499 die Juden endgültig aus Nürnberg vertrieben und viele davon in Fürth ansässig wurden?
… im 18. Jahrhundert fast jeder vierte Einwohner Fürths jüdischen Glaubens war?
… im Gegensatz zu anderen Städten Fürth nie ein jüdisches Ghetto hatte?
… der Gründer der „New York Times“, der vielleicht bekanntesten Zeitung der Welt, seine Wurzeln in Fürth hat?
… der Nobelpreisträger und amerikanische Außenminister Henry Kissinger in Fürth geboren wurde?
Das „Jüdische Museum Franken“ ist eine wahre Fundgrube zur jüdischen Kultur und Religion! Ein Besuch – auch privat – sei jedem ans Herz gelegt!
Als echte Paparazzi haben wir einige Fotos gemacht: Schaut euch die Fotos unten doch einmal an!
Wenn man nicht die Gelegenheit hatte, im Garten eine Hütte für das Laubhüttenfest zu bauen, konnte man als Alternative auf dem Dachboden eine „Laubhütte“ kreieren. Übrigens: Während des Laubhüttenfests erinnern sich Juden an die Zeit, als ihre Vorfahren in Zelten oder Hütten in der Wüste lebten, nachdem sie aus Ägypten ausgezogen waren.
Dieser Behälter, der aussieht wie ein Ei auf Beinen, diente als Behälter für den Paradiesapfel. Der Paradiesapfel musste beim Laubhüttenfest makellos sein und wurde deswegen in diesem Behälter geschützt. Das folgende Bild ist eine historische Darstellung des Laubhüttenfestes inklusive gelber Paradiesäpfel.
Hier ein Plan des Jüdischen Museums Fürth: Ganz unten befindet sich das Ritualbad, das beim Museumsbesuch besucht werden kann.
Hier kann man mit Hilfe von Stempeln die hebräische Schrift ausprobieren. Man schreibt – wie im Arabischen – von rechts nach links. Das Hebräische ist wie das Arabische eine semitische Sprache. Überhaupt durften wir feststellen: Es gibt mehr Gemeinsamkeiten im Judentum, Christentum und im Islam als man zunächst denken könnte: So gibt es die 10 Gebote, die von Moses auf dem Berg Sinai entgegengenommen wurden, sowohl bei den Juden als auch bei den Christen und Muslimen.
Wir sind froh, dass kompetente Mitarbeiter des Museums uns die Ausstellungstücke erläutern konnten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön! Insgesamt war der Besuch eine schöne Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler, so dass wir wohl auch in der Zukunft mit den 9. Klassen das Museum besuchen werden.
Ein Beitrag der Fachschaft Geschichte